Lisa Wirth: Blumen im Kopf – Opa Günther pflanzt gute Gedanken. Stay Inspired! Farbspiel Verl., Vertrieb durch Nova MD GmbH, Vachendorf, 2022, 36 S., 14,85, ISBN 978-3-98595-147-5, auch als Hörbuch erhältlich, kostenloses Arbeitsheft als download, www.stayinspired.de
Warum stelle ich bei Lebensmittelwertschätzer, ein Projekt, das sich doch der Reduzierung von Lebensmittelverlusten widmet, ein Kinderbuch vor, in dem es um das Wachstum von Blumen, noch dazu im Kopf geht? Weil das Wachstum von Blumen auch immer etwas mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Und diese ist eben nur gewährleistet, wenn das biologische Gleichgewicht mit der Kosten-Nutzen-Rechnung und Verteilungsgerechtigkeit bei Lebensmitteln einigermaßen dynamisch ist. So ist es auch mit Pflanzen. Vor dem Hintergrund dieser ökologischen Dynamik und des (eigenen) seelischen Gleichgewichts schicken uns die Blumen im Kopf, die Schmetterlinge, Marienkäfern, Maulwürfe und weitere Gartenbewohnern auf eine Gedankenreise in die Vielfalt der Natur. Deren positive Effekt zeigt sich, als Enkelin Johanna wegen der Hänseleien aufgrund ihrer roten Haare völlig verzweifelt ist und der schöne Gedanken-Fantasie-Garten im Kopf, den Opa Günther mit ihr zusammen gestaltet, sie die positiven Dinge des Lebens erkennen lässt wie etwa ihre Gesundheit oder die Liebe ihrer Familie. Der rote Faden dieses einprägsam und liebevoll gestalteten Kinderbuches, zugleich eine kleine Lebenshilfe für nörglerische Erwachsene und solche, die das Kind in sich bewahrt haben, liegt im Brückenschlag zwischen dem stimmungsaufhellenden Ökosystems eines Naturgartens und der eigenen positiven Lebenshaltung. So wie es draußen regnet und stürmt, haben wir eben auch mal traurige Phasen. Der Spannungsbogen führt letztendlich zu der Erkenntnis bei Johanna, dass geteilte, weitergebene Freude eine positive Rückwirkung hat, wobei Lieben und geliebt zu werden das Größte ist. Die Liebesbekundung von Johanna gegenüber ihrem Großvater, die aus seinem Kopf eine kleine Blume wachsen lässt, transportiert als Metapher zum Schluss in sehr einfühlsamer Weise die Botschaft des Buches, ebenso wie der epilogähnliche Schlusssatz: ein Aufruf zum Blumenpflanzen bei anderen und uns selbst.
