Max Kugel: Wie ich auszog, um mein Handwerk zu retten. Westend Verl., Frankfurt/M., 2023, 240 S., 24,00, ISBN 978-3-86489-396-4
Dieses Buch zu einem ungewöhnlichen Thema ist fast schon eine Liebesgeschichte, und zwar zwischen dem ambitionierten Handwerksbäcker Max Kugel und dem Grundnahrungsmittel Brot, dessen Herstellung sich an traditionellen handwerklichen Kriterien und der „Reinheit“ des Brotes orientiert. In seiner unterhaltsamen „Brotbiografie“, die eng mit seiner eigenen als wissbegieriger Sammler von Erfahrungen und Informationen zur Herstellung eines guten Brotes verknüpft ist, geht Kugel zwar auch auf den schwelenden Konflikt zwischen Industriebrot und dem langsamen Verschwinden des Bäckerhandwerks ein, in erster Linie beschreibt er seinen Lebensweg, mit dem Beginn der Bäckerei seines Vaters, über seine durch viele prägende Begegnungen und Erfahrungen gekennzeichnete „Road to Bakery“mit 17 Stationen weltweit, für ihn so etwas wie sein „Lehr- und Wanderjahre“ bis zum Sesshaft werden“ mit der Gründung seiner eigenen Bäckerei.. Dass M. Kugel auf seinen Reisen eine fundierte Ausbildung erfahren hat, zeigt sich nicht zuletzt in der Auszeichnung zu „Deutschlands bestem Bäcker“ im Jahre 2015. Auch dem Gründungsprozess seiern Bäckerei als Erfahrungsquelle für potenzielle Nachfolger und natürlich seinen Arbeitsschritten für „gutes Brot“, im übrigen seine einzige Backware, werden ausführlich behandelt. Ein Markenzeichen seiner Geschäftskonzeption ist zweifelsohne die ständige Nähe zum Verbraucher und die Transparenz bei Zutaten und Produktion. Kugels Credo ist seine Leidenschaft für gutes Brot ohne Zusatzstoffe, Natur pur. Kugels munter geschriebene Unterhaltungs-Infolektüre spiegelt sehr schön die Höhen und Tiefen bei der Umsetzung seines erfolgreichen nachhaltigen Konzepts des „guten Brotes“ wider und ist ein gutes Beispiel für die Sinnhaftigkeit des Sprichworts: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“.
