Steuer, Philipp: Ich wollte nie Veganer sein – Warum Gemüse dennoch mein Fleisch wurde. Reutlingen, Härter Verl., 2022, Taschenbuch, 160 S., 14,00 Euro, ISBN 978-3-942906562
Diese Büchlein ist ein lesenswerter, erfahrungsbasierter Beweis dafür, wie ein ehemaliger Fleischfan nach einem 5-Phasen-Plan (Ablehnung, Interesse, Euphorie, Ernüchterung, Veränderung) zu einem ehrlich überzeugten Veganer gewachsen ist, ohne inhaltliche Polarisierung, ohne den manchmal ja leider mit Veganismus verbundenen Touch eines „militanten“ Überzeugungsversuchs. Der Autor ist in den Veganismus hineingewachsen und schildert dieses in motivierend-munterer Schreibweise, was durchaus zum Nachmachen, zumindest einem mutigen Selbstversuch anregen kann. Auch „Totschlagargumente“ wie „Vegan ist eine Mangelernährung. Aber passt schon.“ werden angenehm kritisch beleuchtet. Seine Erfahrungen mit der „Sache mit der Milch“ gehen sogar in den experimentellen Bereich. Vor allem untermauern sie seine berechtigte Kritik an der Massentierhaltung. Ähnlich kritisch geht er mit der Eier-, Honig- und Schweinefleischproduktion um. onig und Schweinefleisch
In einigen Textpassagen tritt der Autor geradezu in einen Dialog mit der Leserschaft und bringt so seine im Kern aufrüttelnde Botschaft rüber. Die Leser können selbst entscheiden, ob sie sich auf Steuers Lebensweise einlassen möchten. Auf den letzten Seiten des Buches kommen zudem einige Praktiker zu Wort kommen, die wertvolle Einsteiger- sowie Praxistipps, so auch, genau wie der Verfasser selbst, zum Umgang mit nicht reflektierten Vorurteilen gegenüber Veganern geben. Wir könnten den Versuch der fleischlosen Lebensweise ja einmal als Herausforderung betrachten, die es sich lohnt – zumindest versuchsweise – anzunehmen. (Weitere Infos unter: www.haerterverlag.de)