Heyn, Viktoria, Gohla Mareike: Besser naturbewusst leben mit Kindern. Natur erleben, Werte vermitteln, Zukunft schaffen. Christian Verl., München, 2021, 190 S., 19,99 Euro, ISBN 978-3-95961-542-6
„Was Hänschen SCHON lernt, lernt Hans IMMER MEHR.“ Mit diesem abgewandelten Sprichwort möchte ich vorab die Botschaft zusammenfassen, die uns Viktoria Heyn und Mareike Gohla vermitteln. Die Autorinnen spielen in diesem motivierenden, wegweisenden „Erziehungsratgeber“ gegen Reizüberflutung und zurück zur Natur ihre ganze Erfahrung als Fachfrauen im sozialen, erzieherischen und umweltbiologischen Bereich aus. Sie führen gut nachvollziehbar und ebenso „kopierfähig“ aus, wie das möglichst frühe Heranführen von Kindern an den Wert und das Potenzial von Naturressourcen deren Lebenseinstellung nachhaltig prägen kann. Ihr Handbuch beginnt mit einer Bestandsaufnahme zum Istzustand der Erde bzgl. der allgegenwärtigen Belastungsfaktoren für Klima, Boden, Wasser, Luft. Vor jedem der handlungsorientierten Hauptkapitel – jeweils mit wertvollen Praxistipps in Checklisten – zu Ernährung, Körperpflege, Kleidung, Kreativität von Kindern, Naturschätze nutzen, Feste feiern sowie nachhaltig reisen geht ein eindrückliches Zitat eines renommierten „Promis“ voraus. Besonders treffend finde ich gleich das erste von Jane Goodall: „Ich bin zutiefst überzeugt, dass es unendlich wichtig ist, vor allem Kindern beizubringen, allem Leben gegenüber respektvoll zu sein.“ Die Mischung machts, hier Sachinformationen, Rezepte, Basteltipps, Verwertungsmöglichkeiten von Kräutern und vieles mehr. Darunter auch viel originelle Ideen, denn hier wird nicht einfach nur Bekanntes aufgewärmt, was „man ja ohnehin schon wusste“, sondern ein moderner pädagogischer und fachlicher Ansatz verfolgt. Dieser wird im Fazit „Immer öfter unperfekt“ besonders glaubhaft, in dem die Autorinnen klar betonen, dass es die Politik der kleinen Schritte ist, die zu positiven Veränderungen führt und nicht die vollständige Abkehr vom bisherigen, gewohnten Lebensstil. Auch Kompromisse sind gestattet, Hauptsache wir packen es an und das möglichst schon früh schon in der jungen Generation.