Homefarming – Das Spiel. Franckh-Kosmos, Stuttgart, 2024, 29,99 Euro, www.kosmos.de

Daten zum Spiel: ab 8 Jahren, 2-4 Personen, eine Spielrunde ca. 45 Minuten

„Selbstversorgung ohne grünen Daumen“ beschreibt treffend den Begriff „Homefarming“ und gibt schon die Richtung dessen an, was die Spieler/innen in diesem Brettspiel in der Theorie erproben und auch erlernen können. Das Spiel basiert auf dem autodidaktischen Weg der Fernsehmoderatorin Judith Rakers, die sich schrittweise einen Selbstversorgergarten angelegt hat. „Homefarming“ lässt uns spielerisch – in der Profivariante mit höherem Anspruchsvariante – diesen Weg nachvollziehen.

Wie in einem realen Garten ist auch bei diesem Spiel zunächst der Weg das Ziel. Man sollte  sich zunächst mit den Spielmaterialien, allesamt ohne Plastikzusatz, vertraut machen: pro Spieler/in „Mein Garten“ mit Beeten und Hühnerstall als Ablagetafel, für alle „Pflanzen-Karten“, „Plage-Karten“ zu widrigen Einflüssen, „Bauvorhaben-Karten“ plus kleine Holzgewächshäuser für den Profi-Level, dazu „Aktions-“ und „Hühner-Chips“, je ein „Start-“und „Gartenjahr-Marker“ sowie „Kümmerer-Marker“ zum Pflegeaufwand. Eine übersichtliche Doppelseite in der Spielanleitung zeigt noch einmal alle Materialien in toto. Die eigentliche „Arbeit“ beginnt ähnlich der Vorbereitung der Beete im Garten mit dem Durcharbeiten des Tutorials am Beispiel der Spielfarbe Rot. Darin werden die Spieler/innen wie in einem Erklärvideo angeleitet sowie in die grundlegenden Spielaktionen Saatgut kaufen, Aussäen, Ernten eingeführt. Der folgende Spielverlauf bietet viel Lesestoff, aber gut verständlich aufbereitet und durch Beispiele erläutert. Zusätzlich kommen nun das Kümmern, Hühner einziehen lassen und die Plagen hinzu. Nach dem 3. Gartenjahr ist das Ende des Spiels erreicht, zuerst im Begleitheft, dann im Spiel selbst. Es empfiehlt sich, die Hilfestellungen sorgfältig zu lesen, denn echter Spielspaß wird unnötig gestört, wenn man zwischendurch immer mal wieder nachschauen muss. Bereits die einfachere Variante bietet nicht nur ein spannendes Spielerlebnis, sondern vermittelt „so ganz nebenbei“ auch Sachwissen zum Homefarming: „learning by doing“. In der Profi-Variante wird dieses noch ergänzt durch gut überlegte Bauvorhaben mit Gewächshäusern und der Notwendigkeit von Fruchtwechsel. Inhaltlich hat „Homefarming“ klare Merkmale eines sehr ansprechend konzipierten Lernspiels. Zudem fördert es die Wertschätzung von Lebensmitteln und ist ein angenehmes Pendant zu digitalen Spielen einschließlich einer Gruppenaktivität. „Zurück zu den Wurzeln“. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.