Julia Floß, Nikolaus Heidelbach: „Hier geht es um die Wurst“ Und andere Redensarten aus der Küche. DuMont Buchverlag, Köln, 2024, 112 S., 22,00 Euro, ISBN 978-3-8321-6941-1, www.dumont-buchverlag.de

Wer ist nicht schon einmal in „Teufels Küche gekommen“ oder musste erleben, was es heißt, in den „sauren Apfel zu beißen“? Diese gut 50 Redensarten mit „Küchenlatein“ als Ideenlieferant ermöglichen den berühmten „Blick über den Tellerrand“ hinein in deren Bedeutung und Ursprung. Humorig verfasst erzählt jede davon ihre eigene Geschichte. Damit der Leser sofort weiß, was sich hinter den bildhaften Wortschöpfungen verbirgt, steht unmittelbar unter jedem Spruch die inhaltliche Aussage, so etwa bei „Viele Köche verderben den Brei“ „zu viele Leute wollen mitentscheiden, Kompetenzgerangel“, sehr griffig formuliert und stets zeitgemäß. Auch vom Layout her ist das Gerede vom Essen ein Hingucker. Farblich dezent variierend liegt jeder Textseite nach dem Aufschlagprinzip eine dazu passende Illustration mit eigenem Aussagewert direkt gegenüber. Damit hat auch der Illustrator Nikolaus Heidenreich voll ins Schwarze getroffen.

Wie bei einem Kochbuch sind die Redensarten vom „Gruß aus der Küche“ nach den typischen Komponenten der echten Küchenkunst geordnet, von Getränken bis hin zu digestif wirkenden Anspielungen. Das Buch strahlt sehr viel Humor aus und gibt durchaus auch Anlass zum nachdenklich werden, denn hinter so manchem Alltagsspruch verbirgt sich eine Wahrheit, die vielleicht gerade nicht willkommen ist. Insgesamt ein feines Werk zum Verschenken, vor allem an sich selbst.