Jürgen Tautz: Auch Bienen haben Schweißfüße – Verblüffendes aus der Welt der Honigbienen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2024, 144 S., 20,00, ISBN 978-3-8186-2083-7, www.ulmer-verlag.de
Seit Jahrzehnten lautet ein Leitsatz von Umweltschützern „Grün ist Leben“. Inzwischen muss diese Aussage erweitert werden um (sinngemäß): „Vergesst dabei die Bienen nicht!“ Die meisten von uns werden schon einmal etwas von der „Tanzsprache“ der Bienen gehört haben. Doch an welchen weiteren biologischen Phänomenen aus der Bienenwelt uns J. Tautz hier teilhaben lässt, geht weit darüber hinaus. Dabei erfährt der Leser nicht nur, was es mit den titelgebenden „Schweißfüßen“ bei der artübergreifenden Kommunikation mit Hummeln auf sich hat, sondern beantwortet beispielsweise auch die Frage, ob Honigbienen sich betrinken können oder welche Fähigkeiten sie als Schädlingsbekämpfer oder Wetterveränderer haben.
Eine adäquat populärwissenschaftliche Darstellung macht das dahinterstehende Fachwissen insbesondere für den interessierten Laien sehr gut verständlich. Der inhaltliche Bogen reicht von den neurophysiologischen Fähigkeiten der Bienen über deren faszinierende Kommunikationstechniken und das straff organisierte Leben im Bienenstaat bis hin zur komplexen ökologischen Bedeutung dieser Insekten. Auch die Tätigkeiten von Imkern werden einbezogen. Im Hintergrund schwingt der motivierende Aufruf mit, etwas für den Bienenschutz zu tun.
Der Autor erklärt Zusammenhänge, die verständlich werden lassen, warum Bienen wahre Wunderwerke der Evolution sind. Einzelne Fakten aus dem Allgemein- bzw. Alltagswissen werden dabei zu einem ganzheitlichen Gesamtverständnis zusammengefügt oder geradegerückt, so die „Zeitungsente“, dass Bienen Minen aufspüren können.
Nicht nur der Text ist sehr lesefreundlich und als Wissen vermittelnde Freizeitlektüre geeignet, auch das Layout erfüllt dieses Ziel: die klare Gliederung, auch mit der Möglichkeit des selektiven Lesens, eine jeweils kurze (wissenschaftliche) Einführung in den Kapitelinhalt sowie aussagekräftige Farbfotos, Schema und QR-Codes unterstreichen den positiven Gesamteindruck dieses Werkes und verleihen dieser „etwas anderen Bienenkunde“ ihr besonderes Gepräge.