Dr. Andrea Flemmer: Was kann ich überhaupt noch essen? Alles über Schadstoffe und versteckte Zutaten in unseren Lebensmitteln und wie wir sie vermeiden. VAK Verlags GmbH, Kirchzarten, 2024, 20,00 Euro, ISBN 978-3-86731-277-6, www.vakverlag.de

Der Buchtitel stellt die Frage, die viele von uns umtreibt und deren Beantwortung sich die Autorin – und das sei vorab gesagt, erfolgreich – zum Ziel gesetzt hat. In ihrem Aufklärungsbuch gibt die Ernährungswissenschaftlerin wertvolle Hilfestellungen, wie wir im Alltag lebensmitteltechnische Klippen umschiffen können.

Es geht im 1. Kapitel um Aufklärungsarbeit zu allgegenwärtigen Schadstoffen, wie Lebensmittelzusatzstoffe, Pestizide in Ackerfrüchten, Zusätze in Tierfutter und auch gentechnische Manipulationen im Pflanzenbau. In kurzen, häufig nach dem Frage-Antwort-Prinzip aufgebauten lesefreundlich gestalteten Kapiteln kann der Leser gezielt zugreifen auf Fragestellungen, z. B. „Woran erkenne ich ein Produkt mit Nanomaterialien?“ oder „Wo findet man Umwelthormone?“  Im 2. Kapitel geht es um Fast Food, Junk-Food und versteckte Zusatzstoffe in Lebensmitteln sowie angeblich gesundheitsfördernde Lebensmittel. Auch Tricks der Lebensmittelindustrie werden entlarvt. Während es bisher mit eingestreuten Möglichkeiten zur Vermeidung von Belastungsfaktoren vorwiegend um Sachinformationen ging, kommen in den folgenden Kapiteln Vermeidungsstrategien und gesunde Ernährungsalternativen zum Tragen und auch in die Ernährung der Zukunft gewährt Lemmer spannende Einblicke, dazu etwa das aktuell medienpräsente Thema der Nutzung von Insekten oder Laborfleisch anstatt Massentierhaltung.

Alle Abschnitte sind schnörkellos formuliert und bringen das jeweilige Unterthema auf den Punkt, so dass auch selektives Lesen gut funktioniert. In den Ausführungen schwingt stets der Leitgedanke von nachhaltiger Lebensweise, Klimaoptimierung und Tierwohl mit. Insgesamt liest sich das Werk wie ein populärwissenschaftliches Handbuch, das auf viele Fragen Antworten gibt und keineswegs angesichts der kaum mehr durchschaubaren Fülle an Veränderungen bei Lebensmitteln negative Stimmung verbreitet. Im Gegenteil: Nur wer wirklich die entsprechenden Sachinformationen hat, kann gegensteuern. Diese bietet die Autorin und zeigt so gangbare Wege auf für eine – dennoch – mögliche gesunde, nachhaltige Ernährungs- und Lebensweise.