Stevan Paul: Die Kichererbsen der Señora Dolores – Geschichten vom Kochen. Mairisch Verl., Hamburg, 2024, 208 S., 24,00 Euro, ISBAN 978-3-948722-33-3, www.mairisch.de
In diesem literarischen Kochtopf, der dem Spruch „Essen hält Leib und Seele zusammen“ folgt, werden kulinarische Genüsse rund um die Welt mit launigen Geschichten dazu geschickt verknüpft. Dazu einige „Appetizer“: „Blanquette de veau“, ein Hähnchenherzen-Ragout, Miso-Grünkohl mit Pfeffer-Birnen, Mushroom-Cheeseburger und natürlich die titelgebenden Kichererbsen der Señora Dolores. Es beginnt harmlos mit der Lust der alten Dame auf ein Glas Sherry. Dann verliert sie sich in ihre eigene Welt zwischen Traum und Wirklichkeit, bis es schließlich zur Begegnung mit dem Eintopfgericht kommt. Jede der dreizehn sprachlich unterhaltsam gewürzten Geschichten kreist um das betreffende Gericht. Die kulinarisch-literarische Reise führt uns von Spanien aus in die weite Welt. So kann der Leser beispielsweise teilhaben an leckeren Gerichten und Geschichten aus Indien, Japan, New York oder Deutschland. Die Episoden rund um den jeweiligen Protagonisten sind in sich abgeschlossen und können daher je nach Gusto einzeln gelesen werden. Aber, hier ist es wie mit einer guten Speise: einmal genascht und zu mehr verführt. Sie spiegeln zudem stets etwas vom Flair des Gastlandes wider. Humor in Verbindung mit Geschmackserlebnissen, das ist der rote Faden des Buches, eine gelungene Synthese aus Kochbuch und Futter für die Seele mit vielen Möglichkeiten für kleine Fluchten aus dem Alltag und die Entdeckung neuer Küchengeheimnisse.